Innenraum und künstlerische Ausstattung

Innenraum St. HelenaTrotz des schlichten Äußeren verfügt St. Helena über eine reiche Innenausstattung, die zum Teil auch von überregionaler künstlerischer Bedeutung ist.

Der Hauptaltar aus marmoriertem Holz stammt aus dem Ende des 18. Jh. und wird dominiert vom Tabernakel mit den seitlichen Figuren der beiden Erzengel Michael und Raphael. Darüber ein schlichtes, bäuerlich-naives Holzkreuz. Der davor stehende Volksaltar ist die ehemalige Mensa des „Töpfer-Altares“ an der linken Seite der Kirche.

Töpfer-Altar in St. Helena

Der spätgotische sogenannte "Töpfer-Altar" ist das bedeutendste Kunstwerk der Kirche. Dieser ehemalige Aufsatz des "Dreifaltigkeitsaltares" im Wiener Stephansdom (1494 schriftlich erwähnt), wird wegen der 1489 der Wiener Töpferinnung gegebenen Gewerbeordnung als deren Stiftung vermutet. Das Sandsteinrelief zeigt die Allerheiligste Dreifaltigkeit - also Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiligen Geist - in Form von drei gekrönten männlichen Gestalten. In der Barockzeit wurden sämtliche gotische Altäre des Domes durch moderne ersetzt. 1750 wurde der Altar um 50 Gulden an den oben erwähnten Franz Anton von Quariendt verkauft, der ihn in seiner Patronatskirche St. Helena aufstellen ließ. Der Wiener Magistrat stiftete 1751 einen neuen Dreifaltigkeitsaltar (am mittleren Wandpfeiler des südlichen Seitenschiffes von St. Stephan). Mit eine Ursache für die Verbringung des gotischen Altares mag auch eine Anordnung von Papst Benedikt XIV. gewesen sein, die eine Darstellung des Hl. Geistes als menschliche Einzelperson untersagt.

Links vom Töpferaltar befindet sich ein Erinnerungsmonument an Salomon von Piazzoni, das seine Witwe errichten ließ (trauernde Frau rechts vom Sarkophag). Über dem Sarkophag Putti mit dem Baum der Erkenntnis, ebenfalls eine seltene Darstellung.

Rechts vom Hauptaltar ist der Epitaph für Karl Joseph von Dier besonders bemerkenswert. Er stammt von Balthasar Moll, der als Schöpfer des Sarkophages von Maria-Theresia und Franz Stephan von Lothringen in der Kapuzinergruft in Wien bekannt ist. Diers Tochter Therese heiratete Anton von Doblhoff, wovon sich die bis heute lebende Familie Doblhoff-Dier ableitet (Doppelwappen auf dem Epitaph).

Im rechten Seitenaltar befindet sich die "Türken-Madonna". Dieses Gemälde der Muttergottes mit dem Jesuskind stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist eine Kopie des Gnadenbildes der "Frauenkirche über dem Bad" in Baden, die 1811 abgetragen wurde (an der Stelle des heutigen Frauenbades). Wie eine Inschrift bezeugt, geht der Name "Türken-Madonna" auf die Beschädigung des Bildes durch türkische Soldaten im Jahre 1683 zurück.

Die barocke Kanzel (ca. 1780) trägt auf der Brüstung ein Relief mit dem zwölfjährigen Jesus im Tempel, umgeben von Schriftgelehrten.

Wenn Sie mehr sehen und erfahren möchten, kommen Sie doch einmal in die renovierte Helenenkirche, deren stimmungsvoller Raum zur Andacht einlädt!