Pastoralkonzept für die Pfarre St. Christoph

Unser Pastoralkonzept ist fertig - aber sind wir damit auf dem richtigen Weg? Lesen Sie selbst, was sich der Pfarrgemeinderat zur Zukunft von St. Christoph gedacht hat. Und wenden Sie sich an uns, wenn Sie Wünsche, Anregungen und Sehnsüchte haben - entweder in einem persönlichen Gespräch oder in schriftlicher Form (z.B. über den PGR-Postkasten hinten in der Kirche oder per E-Mail). Denn nur wenn wir wissen, was Sie bewegt, können wir auch darauf eingehen. 

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Pfarre St. Christoph/Baden
Friedrich-Schiller-Platz 1
2500 Baden
Tel.: 02252/44482
Mail: office@baden-st-christoph.at
Web: https://www.baden-st-christoph
 

Pastoralkonzept der Pfarre St. Christoph/Baden

Die Pfarre St. Christoph besteht aus 2 Teilgemeinden: St. Helena und St. Christoph. Sie liegt am Rand des Helenentals in einer ländlich geprägten Wohngegend im Stadtgebiet Baden. Für ca. 2800 Katholiken sind Pfarrmoderator Dr. Bogdan Pelc und Pastoralassistentin Sonja Hörweg als hauptamtliche Mitarbeiter gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat verantwortlich. Pfarrliche Angestellte sind Pfarrsekretärin Mag. Sonja Dworak-Gstettner und Mesner Bernhard Wille.

1. Visionen – Leitsätze

Wir verstehen uns als Glaubensgemeinschaft, die Vorbildwirkung hat. Die Liebe und Barmherzigkeit Gottes sollen durch Glaubensvermittlung, Verkündigung und unsere Gemeinschaft sichtbar und spürbar werden. Die Freude an unserem Glauben soll ansteckend, stärkend und sinnstiftend sein. Als Pfarre sind wir Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung und Begleitung in Krisensituationen brauchen. Wir sprechen über unseren Glauben und stellen uns den Glaubensfragen der Menschen.

Wir wünschen uns mehr Menschen in der Kirche. Dafür ist es notwendig, über „den Tellerrand“ der eigenen Pfarre hinauszuschauen und bereit zu sein, von anderen Pfarren zu lernen.

Ansprechende Öffentlichkeitsarbeit, Angebote wie Vorträge und Weiterbildungen sowie Engagement für Menschen, soziale Themen und Umwelt bringen uns ins Bewusstsein der Menschen. Spirituelle Vielfalt, Veranstaltungen und Feste im Kirchenjahr sind ansprechend, geben Halt und Sicherheit und bieten Möglichkeiten, mit der Pfarre in Kontakt zu kommen.

Wir versuchen, mit Offenheit und Akzeptanz der Lebenssituation der Menschen in unserem Pfarrgebiet zu begegnen, auf die Menschen zuzugehen und aus unserem Glauben heraus zu agieren.

Wir versuchen, Reich Gottes auf Erden zu verwirklichen, indem wir in der Liturgie durch vielfältige Gestaltung auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen, die frohe Botschaft verkünden und auf die Fragen nach dem Sinn des Lebens eingehen. Wir ermöglichen Begegnung mit Gott und den Menschen, achten auf die Schöpfung und verstehen unsere Liturgien als Quelle und Höhepunkt – hier kann Kraft getankt werden.

Wir handeln aus unserem Glauben und der Liebe zu den Menschen und versuchen so, die Verantwortung, die wir als christliche Gemeinschaft haben, wahrzunehmen.

2. Wer sind wir – Strukturen innerhalb und außerhalb der Pfarre

Unsere Pfarre

Hauptamtliche Mitarbeiter in der Seelsorge: Pfarrmoderator Dr. Bogdan Pelc, Pastoralassistentin Sonja Hörweg

Pfarrliche Angestellte: Sekretärin Mag. Sonja Dworak-Gstettner, Mesner Bernhard Wille

Pfarrgemeinderat (PGR) – besteht aus 7 gewählten Mitgliedern, 1 Vertreter des Vermögens- und Verwaltungsrates (VVR) und den hauptamtlichen Mitarbeitern sowie P. Amadeus Hörschläger als seelsorglichem Mitarbeiter, zuständig für die Teilgemeinde St. Helena

Vermögens -und -Verwaltungsrat (VVR) – besteht aus 5 Mitgliedern

Grundsätzlich sind alle Altersgruppen vertreten, hauptsächlich jedoch finden sich Mitarbeiter:innen, welche 40+ sind. Gruppenleiter:innen sind fast alle älter als 50 Jahre. Die Altersstruktur ist somit deutlich über der Lebensmitte.

Soziale Milieus, die in der Pfarre vorkommen: Konservative, Traditionelle, Postmaterielle, Performer, Etablierte und Bürgerliche Mitte. Hedonisten, adaptiv Pragmatische, digitale Individualisten, konsumorientierte Basis kommen praktisch nicht vor.

Gottesdienste werden sowohl in der Pfarrkirche St. Christoph als auch in der Filialkirche St. Helena gefeiert. Zusätzlich gibt es Gottesdienste im Seniorenzentrum „Casa Marienheim“, welches sich ebenfalls im Pfarrgebiet befindet.

Unsere Pfarre ist Teil des Seelsorgeraums (SSR) Baden-Sooß, wo sich gelegentlich auch Kooperationen ergeben. Für den SSR gibt es ein eigenes Pastoralkonzept. Hier gilt es noch zu klären, was das für uns als Pfarre bedeutet, wie wir uns definieren, wo wir uns mehr Zusammenarbeit, Unterstützung, Ressourcen wünschen.

In unserer Pfarre gibt es verschiedene Gottesdienstformen (Familienmesse, Abendmesse einmal anders, Andachten) zusätzlich zum „normalen“ Gottesdienstangebot. Es treffen sich Seniorenrunde, Frauenrunde, Bibelrunde, Jungschar + Ministranten, Spielgruppe Eulenkinder, Chöre. 2x im Monat gibt es ein Pfarrkaffee im Anschluss an die 9:30-Uhr-Messe. Sakramentenvorbereitung (Firmvorbereitung, Erstkommunionsvorbereitung) sowie Taufvorbereitung werden angeboten. Wir veranstalten Pfarrfeste. An den hohen Feiertagen gibt es immer zusätzlich zu den Gemeindegottesdiensten ein Gottesdienstangebot für Familien und Kinder. Einmal im Jahr feiern wir „Messe im Freien“. Unsere Kirche ist groß und bietet eine Kapelle sowie eine Kinderspielecke, davor befindet sich ein großer Parkplatz. Unser Pfarrheim ist relativ neu, hell und einladend. Wir haben einen eigenen Pfarrfriedhof. Die Pfarrangehörigen sind von konservativ-traditionell bis liberal-weltoffen.

Dadurch ergibt sich auch die Problematik, dass vieles so gemacht wird, „wie es immer schon war“ und dem Nachdenken über größere Zusammenhänge und Entwicklungspotentiale kaum Raum gegeben wurde/wird. Neue Ideen sind aber durchaus möglich und werden auch umgesetzt. Aber wir sind uns der Tatsache bewusst, dass viele Charismen in der Pfarre vorhanden sind, welche ungenützt sind.

Wir bemerken, dass wir immer weniger Menschen werden, aber es fehlen uns zündende Ideen, wie wir das ändern können, bzw. die Ressourcen, um vorhandene Ideen umzusetzen.

Unser Sozialraum

In der Pfarre St. Christoph kennt fast jeder noch jeden, es ist schwer, als Neuzugezogener in der Badener Gesellschaft akzeptiert zu werden.

In der Umgebung gibt es 2 Supermärkte, einige Heurigenlokale und Gasthäuser. Naherholungsgebiet ist das Helenental, das auch von Menschen aus der Umgebung genutzt wird und dessen Einzugsgebiet sich bis nach Wien erstreckt. Im Pfarrgebiet befinden sich eine Volksschule sowie Kindergärten der Gemeinde. Sportunion, Feuerwehr, Pfadfinder bieten Kinder- und Jugendarbeit an. Ökumenische Zusammenarbeit mit sämtlichen christlichen Kirchen gibt es praktisch nicht.

Die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Feuerwehr ist gut, die Rolle der Pfarre liegt hauptsächlich im Bereich Gottesdienst.

Die Menschen erwarten sich von der Pfarre schöne Gottesdienste, Feiern im Jahreskreis und die Feier der Sakramente. Ab und zu sind wir Ansprechperson für persönliche Krisen oder Notsituationen.

Die Bevölkerung ist gut bürgerlich, finanziell meist gut gestellt, eher älter. Für junge Familien ist Zuzug kaum leistbar. Es gibt wenig Migration. Kirchenaustritte steigen, Taufen gehen zurück – daher gibt es in den Schulen immer mehr Kinder ohne religiöses Bekenntnis.

Sollte es Armut geben, so wird sie nicht offen gezeigt – aber der Zuspruch bei Flohmärkten ist groß.

3. Unsere Ziele

Die Liebe Gottes soll durch uns sichtbar und spürbar gemacht werden. Wir sind Werkzeug seines Friedens. Wir wollen die Sehnsucht nach Gott bei den Menschen entdecken oder neu entfachen und die Spiritualität fördern. Wir wollen als Pfarre den Menschen Sicherheit vermitteln, die Erfahrung des Angenommenseins ermöglichen und gemeinsam neue Perspektiven entdecken und entwickeln. Wir wollen Begeisterung wecken für Glaube, Schöpfung und die Menschen. Gott hat uns dafür Verantwortung gegeben. ER vertraut uns seine Schöpfung an.

Wir wollen Gottes Reich auf Erden verwirklichen, indem wir Probleme in und der Gesellschaft erkennen, versuchen darauf zu reagieren und zur Lösung beitragen. Unser Glaube schenkt uns Hoffnung, Sinn und Perspektiven für ein gelingendes Leben. Wir wollen durchscheinend sein für Gottes Wirken und Antworten auf Sinnfragen geben, wenn wir gefragt werden. Gottes Liebe wird Mensch durch seinen Sohn Jesus. Nächstenliebe verwirklicht sich in der Begegnung zwischen Menschen in unserem Pfarrgebiet und unseren caritativen Angeboten.

Jesus hat gesagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“. Dies spiegelt sich wider in unseren Gottesdiensten, beim Pfarrkaffee, in all unseren Gruppen. Auch das Sakrament der Versöhnung ist uns wichtig. Es gelingt uns nicht immer, uns mit gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung zu begegnen. Wir arbeiten an unserer Kommunikation und unserem Miteinander. Wir sehen Sakramente als Lebenswenden im Leben der Menschen, bei denen wir begleiten, vorbereiten und Beistand anbieten.

Menschen sehnen sich nach Friede und Geborgenheit. Wir bemühen uns als Pfarre darum, ein Ort zu sein, wo alle Menschen sich angenommen fühlen. Wir beten gemeinsam darum, unseren eigenen inneren Frieden zu finden und diesen nach außen zu tragen.

4. Unsere Maßnahmen

Um auf die konkreten Bedürfnisse und Sehnsüchte der Menschen zu reagieren, soll es in Zukunft ein Friedensgebet geben (alle 1-2 Monate).

Die traditionellen Pfarrfeste sollen beibehalten und im Bedarfsfall adaptiert werden, um den Menschen einen niederschwelligen Zugang zur Pfarre zu ermöglichen.

Die Sakramentenvorbereitung soll evaluiert werden (ist das bestehende Modell noch gut so, welche neuen/anderen Modelle gibt es). Im Arbeitsjahr 2023/24 wird die Erstkommunionvorbereitung auf wöchentliche Treffen umgestellt. Zusätzlich zur Firmvorbereitung für 16jährige soll es auch eine Firmvorbereitung für 14jährige geben.

Unsere Liturgien - vor allem die Familienliturgien - sollen so gestaltet sein, dass sie begeisternd und einladend sind. Dazu ist es notwendig, über Sprache, Musik und Inhalt der Liturgien nachzudenken und diese eventuell zu verändern. Dies betrifft auch unsere Hochfeste.

Im Arbeitsjahr 2023/24 soll es pro Monat eine Familienmesse und eine Kinder-Wort-Gottes-Feier (KiWo) geben, um gezielt auch Familien mit Kindern anzusprechen und in unsere Pfarre einzuladen.

Bestehende Angebote, die den Menschen, die schon in der Pfarre verwurzelt sind, Heimat geben, sollen grundsätzlich weitergeführt werden. Doch auch hier sind ein offenes Ohr und ein offenes Herz gefragt, um die Anforderungen der Zeit zu erkennen und sich gegebenenfalls darauf einzustellen.

Wir müssen über Formen der Verkündigung – Sprache, Inhalt, Ziel – Entscheidungen treffen.

Durch den weiteren Auf- und Ausbau der Pfarrcaritas soll unser Auftrag zur Nächstenliebe nicht nur in den alltäglichen Begegnungen, sondern auch in konkreten Maßnahmen umgesetzt werden.

 

Baden, im September 2023