Die Geschichte von St. Christoph

Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts gab es den Wunsch der damaligen selbständigen Gemeinde Weikersdorf, eine eigene Pfarrkirche zu errichten. Als Platz wurde dem damaligen Kirchenbauverein, der sich mit 10.03.1890 konstituiert hatte, der auch heute noch unbebaute Park gegenüber dem alten Weikersdorfer Rathaus (heute Stadtarchiv/Rollettmuseum) zur Verfügung gestellt. Es sollte eine neugotische Kirche - zum Rathaus passend - gebaut und dem Heiligen Albrecht geweiht werden, doch der 1. Weltkrieg und die Inflation der Zwischenkriegszeit machten immer wieder diese Bemühungen zunichte. Nach einer Reaktivierung des Kirchenbauvereines 1925 wurde dessen vorhandenes Vermögen schließlich in die Erweiterung der Kapelle des Marienheimes investiert, um wenigstens eine Notlösung für die Bewohner dieses von der Pfarrkirche St. Helena weit entfernten Viertels zu haben.

Baustelle St. Christoph

Erst nach dem 2. Weltkrieg konnte an ein Wiederaufleben des Gedankens an eine neue Pfarrkirche gedacht werden. Besonders engagiert zeigte sich der ab 26.03.1944 in St. Helena wirkende Pfarrer Josef Koch. Er plante mit dem am 15.09.1946 zum zweiten Mal reaktivierten Kirchenbauverein die heutige Kirche und bewies dabei großen Weitblick, da er nämlich jenen Bau in ein neu entstehendes Siedlungsgebiet - die Friedenssiedlung - stellte. Sie liegt daher heute zentraler, als es ursprünglich der Fall gewesen wäre. Den Baugrund dafür widmete die bekannte Badener Familie Doblhoff.

Am Fronleichnamstag 1950 weihte Prälat Jakob Fried den Kirchenbauplatz ein. Am 15.11.1950 legte Kardinal Theodor Innitzer den Grundstein zur "Friedenssiedlung", deren erste 20 Häuser er ein Jahr später segnete. Am 03.03.1953 fand die Kommissionierung des Kirchenbauplatzes statt. Architekt Dr. Hans Petermair erhielt den Planungsauftrag. Am 15.10.1953 begann man mit dem Bodenaushub und am 07.05.1955 nahm Erzbischof-Koadjutor Dr. Franz Jachym die Grundsteinweihe vor. Durch rege Bautätigkeit wuchs die Siedlung, und auch die Kirche konnte bereits 1957 fertiggestellt werden. Sie wurde schließlich am 21. und 22. September desselben Jahres von Dr. Jachym konsekriert.

1966 erfolgte eine Umgestaltung des Tabernakels und 1973 eine gründliche Innenrenovierung. Die Werktagskapelle wurde 1978 neu gestaltet.

Der weithin sichtbare Turm der Kirche mit seinem Zwiebelhelm birgt eine Glockenstube mit fünf Glocken, von denen drei seit 1957 zum Gebete läuten. Die große Helenenglocke kam am 03.11.1973 und die Glocke "für unsere Verstorbenen" am 14.12.1974 hinzu. Die Urbanusglocke, die täglich um 11 Uhr läutet, erinnert an die vielen Weinhauer Badens, die ringsum ihre Weingärten bestellen.

Pfarrhof St. ChristophMit dem Bau der Kirche wurde auch auf einer benachbarten freien Grundfläche ein Pfarrhof geplant, der aber dann vermutlich aus Geldmangel nicht verwirklicht wurde. Im Kirchenturm gab es zwei Räumlichkeiten, die in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts als Jungscharräume Verwendung fanden, und der Platz diente als Fußball- bzw. Volleyballfeld.

Als Pfarrhof wurde ein weitläufiges Objekt in der Friedrichstraße 2 genutzt, das unter Pfarrer Dr. Karl Renner in den 70er-Jahren den neuen pastoralen Erfordernissen entsprechend adaptiert wurde.

Erst Ende der 90er-Jahre gelang es unter Pfarrer Msgr. Norbert Kiraly einen neuen Pfarrhof und ein Pfarrheim auf dem ursprünglich dafür vorgesehenen Platz zu errichten. Der Spatenstich erfolgte im Februar 2001, und nach fast 12monatiger Bauzeit konnte der neue Seelsorgebereich durch Kardinal Dr. Christoph Schönborn im Jänner 2002 gesegnet werden. Die Pfarrwerdung von St. Christoph - so bemerkt ein Badener Chronist - konnte also zumindest in baulicher Sicht im Jahre 2002 abgeschlossen werden.

 

Pfarrer in St. Christoph

1957-1971: Msgr. Josef Koch
1971-1974: Josef Parth
1974-1975: P. Dr. Norbert Stigler OCist (Provisor)
1975-1982: Dr. Karl Renner
1982: Prof. Karl Schmidsfeld (Provisor)
1982-1995: GR Peter Oswald
1995-2017: Msgr. Norbert Kiraly
seit 2017: Dr. Bogdan Pelc