Der Innenraum der Marienkapelle
Der Innenraum der Marienkapelle bezeugt nicht nur den Glauben vieler Menschen, sondern auch ein Stück Kirchengeschichte.
Ursprünglich bestand die Altarwand aus einem von vier großen Säulen getragenen dreieckigen Giebel, unter dem das noch heute erhaltene Altarbild der Unbefleckten Empfängnis Mariens angebracht war. Darunter der Altaraufbau mit dem Tabernakel und den Kerzenbänken sowie dem Altartisch. In zwei Mauernischen neben dem Altar standen links die Figur des Hl. Josef, rechts die des Hl. Antonius.
Im Zuge der Umgestaltung des Altarraumes nach den neuen Liturgievorschriften im Jahre 1975 wurde der Altartisch zum frei stehenden Volksaltar, die architektonische Umrahmung des Altarbildes wurde zu Gunsten einer einfachen Wandgestaltung entfernt, und der ursprüngliche Tabernakel wurde in die Nische rechts vom Altarbild gestellt.
An Stelle eines Marienbildes an der rechten Kirchenwand wurde ein großes Kreuz mit Christus aus dem 18. Jh. angebracht. Rechts davon erinnert ein schönes, auf Goldgrund gemaltes Bild des Hl. Johannes vom Kreuz an die früher hier tätigen Ordensschwestern. Auch die holzgeschnitzten, färbig gefassten Relieftafeln des Kreuzweges vom Ende des 19. Jh. sind erhalten geblieben. Die ehemals in der rechten Altarnische untergebrachte Figur des Hl. Antonius befindet sich nun im hinteren Teil der Kirche, links vom Haupteingang. An der linken Seitenwand der Kirche ist ein Metallkreuz mit einer Gedenktafel angebracht, die an eine bedeutende Vorsteherin der „Gesellschaft der adeligen Frauen“ erinnert. Es handelt sich um Clementine Gräfin Taaffe (1827–1882), die jüngere Schwester des ehemaligen Ministerpräsidenten (1878-1893) Eduard Graf Taaffe. Sie war Hofdame bei Erzherzogin Hildegard, der Gattin von Erzherzog Albrecht in der Weilburg, und Erzieherin von deren beiden Töchtern.
Der schlichte Kapellenraum dient den Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegewohnhauses Casa Marienheim sowie den Menschen aus der Umgebung als stimmungsvoller Einkehrraum, in dem regelmäßig die Hl. Messe gefeiert wird. Wenn Sie sich selber ein Bild davon machen möchten, dann besuchen Sie die Marienkapelle doch einmal!